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Metastasen in der Lunge sind keine Katastrophe. Der Diagnose, die vor wenigen Jahren noch wie ein Todesurteil klang, folgen heute Maßnahmen, die die Überlebensrate und Lebensqualität der Patienten erhöhen. Seit März ist am Klinikum Konstanz dank moderner Lasertechnologie die schonende Entfernung der Tochtergeschwülste bösartiger Tumoren aus der Lunge möglich.
Die Lebenserwartung und -qualität von Krebspatienten ist in den vergangenen Jahren durch Fortschritte in der Behandlung deutlich gestiegen. Dadurch steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass diese Patienten im Laufe ihres Lebens mit dem Auftreten von Metastasen konfrontiert werden. Laut Robert-Koch-Institut bilden sich bei etwa 30 Prozent aller Krebserkrankungen Metastasen im Bereich der Lunge. Eingriffe an der Lunge stellen jedoch besondere Herausforderungen für das gesamte Operationsteam wie auch für die Technik dar.
Die Klinik für Thoraxchirurgie, die im November 2008 am Klinikum Konstanz etabliert wurde, bedient sich moderner Technik: Mit Unterstützung der Lasertechnologie können Lungenmetastasen sehr präzise in einem schonenden Operationsverfahren entfernt werden. "Die Technik erlaubt uns in einem Arbeitsgang das Schneiden sowie das luft- und blutdichte Versiegeln des Lungengewebes", erläutert Dr. Thomas Kiefer, Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie am Klinikum Konstanz. Der Laser, hergestellt von der Medizintechnik-Firma Gebrüder Martin aus Tuttlingen, ist mit einer Wellenlänge von 1.318 Nanometer spezifisch auf die biophysikalischen Eigenschaften der Lunge ausgerichtet und ermöglicht so sicheres Operieren bei größtmöglichem Erhalt des gesunden Gewebes.
Per Laser können Patienten behandelt werden, die früher als inoperabel eingestuft wurden. "Leider sind vielen Medizinern die neuen Möglichkeiten noch nicht klar", bedauert Kiefer. So könnte vielen Patienten auch in hohem Alter geholfen werden, wenn ihre behandelnden Ärzte besser über die Fortschritte der Thoraxchirurgie informiert wären.
"Die Lebensqualität und die Überlebensrate lassen sich mit der Entfernung der Metastasen nachweislich erhöhen", betont der Chefarzt. Kiefer, der vor seinem Wechsel nach Konstanz unter anderem an der Universitätsklinik Freiburg und am Ortenau-Klinikum Offenburg tätig war, verfügt über 15 Jahre Erfahrung in der Thoraxchirurgie und ist seit langem mit der Lasertechnologie vertraut. Er schätzt das Laserskalpell, da dank der Versiegelung der Blutgefäße auf Klammern oder Nähte verzichtet und so Gewebe erhaltend operiert werden kann. Manchen Patienten hat Kiefer bereits mit einigen Jahren Abstand wiederholt Metastasen aus der Lunge entfernt. Einen Patienten befreite er von mehr als 30 Metastasen pro Lungenflügel. Die größten Metastasen, die Kiefer entfernte, hatten den Durchmesser eines Tennisballs.
Die Entscheidung zur Operation fällt am Klinikum Konstanz, wo Kiefer das Lungenzentrum Bodensee aufbaut, aber nie der Chirurg alleine. "Zunächst wird gemeinsam mit allen beteiligten Spezialisten ein therapeutisches Konzept für den Patienten erstellt", betont der Thoraxchirurg. Ein engmaschiges Netz von Fachärzten verschiedener Disziplinen berät die bestmögliche Behandlung des Patienten nach dem aktuellen Wissensstand. Dazu gehört auch die Gewährleistung einer angemessenen Nachsorge.
Bildtext: Das Laserskalpell ermöglicht schonende Lungenoperationen. Das
OP-Team trägt während der Operation besondere Schutzbrillen.
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Dr. Thomas Kiefer ist Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie am Klinikum Konstanz.
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