10. Apr 2017
HBK Singen: Die Gruppe SKIPSY stellt im Singener Klinikum ihre Bilder aus
(Singen). Die Gruppe SKIPSY zeigt aktuell in den Fluren des Singener Klinikums im Erdgeschoss des Hauptgebäudes eine Ausstellung. SKIPSY bedeutet: Singener Kinder und Jugendliche psychisch kranker Eltern und ist ein präventives Gruppenangebot des AWO Kreisverbands Konstanz und des Fördervereins für Sozialpsychiatrie in Singen.
SKIPSY wurde 2016 zehn Jahre alt, rund 180 Kinder im Alter zwischen fünf und 18 Jahren aus Singen und der
Umgebung waren in diesen zehn Jahren betreut worden. Der runde Geburtstag war Anlass für das Buch "Die Alleskönner - sind wir das?" 29 Kinder und Jugendliche bringen darin ihre Erfahrungen und ihre Gedanken in Wort und Bild zum Ausdruck. Sie beschäftigen sich mit Themen wie Angst und Hoffnung, Depression, Ohnmacht und Wut, aber auch Unterstützung, Selbstfindung und Zukunft. Bilder und Gedanken, die in dem Buch stehen, sind in der Ausstellung zu sehen.
Bei der Vernissage am vergangen Mittwoch im Klinikflur, der Mitarbeiter des Hauses, aber auch etliche SKIPSY-Vertreter beiwohnten, freute sich Prof. Andreas Trotter, Chefarzt der Singener Kinderklinik, dass er SKIPSY eine Möglichkeit bieten konnte, sich einer größeren Öffentlichkeit vorzustellen. Die Ausstellung und das Buch nannte er "ein Projekt, das Beachtung verdient". Auch in der Kinderklinik sehen er und sein Team wie psychische Leiden zu somatischen Erkrankungen führen können. Er sei deshalb froh, dass die Singener Kinderklinik mithelfen könne, das Thema bekannter zu machen.
SKIPSY-Mitbegründerin Maria Müller von der AWO freute sich sehr über die Möglichkeit der Ausstellung im Singener Klinikum. "An die betroffenen Erwachsenen denkt jeder, was aber ist mit den Kindern psychisch kranker Eltern?" fragte Müller und erklärte: "Auch sie brauchen Hilfe". Sie zeigte auf, wie das bei Skipsy geschieht. So verbringen die Skipsy-Kinder- und Jugendlichen regelmäßig zusätzlich einen Nachmittag im Wald, um zu spielen, Pflanzen und Tiere kennenzulernen und mit dem Wald im Verlauf der Jahreszeiten vertraut zu werden. Diese Erfahrungen brachten die Kinder in die Gestaltung des großen Waldbildes mit ein. Daraus entstand auch die Idee der Baum-Zeichnungen der Ausstellung unter dem Thema: “Wenn ich selbst ein Baum wäre“.
Die Ausstellung und das Buch entstanden mit Hilfe der Kunsterzieherin und Künstlerin Petra A. Ehinger. Aus dem Buch las bei der Vernissage die Jugendliche Jaqueline zwei Passagen mit eigenen Texten vor und gab damit einen eindrucksvollen Einblick in die Seelenwelt einer betroffenen Jugendlichen.
INFO: Die Ausstellung ist bis Ende Monat April im Flur der Kinderklinik zu sehen. Erläuternde Texte führen in die Ausstellung ein. Das Buch "Die Alleskönner" kann über das Sekretariat der Kinderklinik käuflich erworben werden.