Das Zentrum für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Klinikum Konstanz verfügt über alle Modalitäten vom klassischen Röntgen, der Durchleuchtung bis hin zur interventionellen Angiographie, 160-Zeilen-CT und MRT. Alle Bilddaten der Untersuchungen liegen – wie der Befundtext auch – in unmittelbar verfügbarer digitaler Form vor.
Besonders im interventionellen Bereich ist die Abteilung maßgeblich daran beteiligt, dass sich die Verweildauer unserer Patienten/-innen deutlich verringert hat. So verbringen sie beispielsweise bei interventionellen Eingriffen am Gefäß nur einen Tag bei uns im Haus, während bei konventionellen chirurgischen Maßnahmen mehrere Tage notwendig wären.
Die von uns angebotenen minimalinvasiven Verfahren stehen auch der modernen Tumortherapie zur Verfügung, insbesondere bei Lebertumoren. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit den internistischen Kollegen. Hier können lokal Chemotherapeutika in Kombination mit gefäßverschließenden Verfahren beziehungsweise radioaktive Partikel eingesetzt werden, wobei in jedem Fall nur das tatsächlich betroffene Gebiet behandelt werden muss. In vielen Fällen sind diese Methoden bereits der von Fachgesellschaften empfohlene Standard. Auch hier profitieren die Patienten von einer kurzen Krankenhausverweildauer.
Wenn medizinisch vertretbar, kann eine diagnostische Angiographie unter Umständen auch ambulant erfolgen. Im Interesse unserer Patienten und in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung mit Gefäßchirurgie werden wir sie gerne entsprechend aufklären und beraten, auch was die Wahl weniger invasiver diagnostischer Verfahren, wie zum Beispiel die CT-Angiograhie und die MR-Angiographie betrifft, die wir entsprechend ebenso anbieten können.
Die Computertomographie ermöglicht es, mit Röntgenstrahlen aus einer um den Patienten rotierenden Röntgenröhre Bilder aus dem Körper zu gewinnen.
Moderne Geräte mit mehreren Detektor-Reihen – wie zum Beispiel das in Konstanz zur Verfügung stehende 80-Detektor-Reihen-CT – können in einer Rotation um den Patienten bis zu 160 Schnittbilder erzeugen. Diese Technik beschleunigt den Ablauf der Untersuchung erheblich, die Patienten profitieren von kürzeren Untersuchungszeiten.
Der gewonnene Volumendatensatz lässt sich mittels herkömmlicher axialer Schnittbilder visualisieren oder in jeder beliebigen Ebene oder als 3D-Abbildung nachrekonstruieren. Die schnellere Rotationszeit des Systems und der breitere Detektor bieten darüberhinaus völlig neue Möglichkeiten der Darstellung von bewegten Körperteilen, wie es beispielsweise in der Herzbildgebung erforderlich ist.
Einige Untersuchungen setzen die Gabe von Kontrastmittel voraus. Dieses wird in der Regel über eine Vene in der Ellenbeuge während der Untersuchung appliziert und dient zur Darstellung von Blutgefäßen und Weichteilstrukturen.
Die Mammographie ist eine spezielle Röntgenuntersuchung zur gezielten Diagnostik der Brust. Mit ihr lassen sich Veränderungen im Gewebe darstellen, die unter Umständen auf einen Brustkrebs (Mammakarzinom) oder dessen Vorstufe in Form von Mikrokalk hinweisen. Bei der Mammographie werden jeweils zwei Aufnahmen der Brust erstellt, einmal von oben nach unten und schräg von der Mitte zur Seite.
Bitte achten Sie darauf, am Tag der Untersuchung Kleidung zu tragen, die Sie leicht ablegen können, da Sie sich bis zur Taille für die Untersuchung ausziehen müssen. Außerdem sollten Sie auf die Verwendung von Puder und Creme im Brust- und Achselbereich verzichten. Hierdurch kann die Qualität der Röntgenbilder beeinträchtigt werden.
Wir bieten Mammadiagnostik auf höchstem Niveau an: Zur Verfügung steht uns eines der modernsten und vielseitigsten Mammographiesysteme, das es heute auf dem Markt gibt – das digitale Vollfeldmammographiesystem, IMS-Giotto-Class. Die Röntgen-Mammographie wird hierbei in digitaler Technik durchgeführt, womit die Dosis im Vergleich zur herkömmlichen Mammographie um ca. 25 % bis 30 % reduziert werden kann. Durch die digitale Technik ist eine der höchsten Auflösungen und auch eine konstante gute Belichtung möglich, sodass keine Wiederholungsaufnahmen benötigt werden.
Als einer der wenigen radiologischen Standorte in Süddeutschland bieten wir neben der Mammographie auch die Tomosynthese an. Die Tomosynthese entspricht einer 3D-Darstellung der Brust und dient der verbesserten Früherkennung von Brustkrebs insbesondere bei Patientinnen mit dichtem Drüsengewebe.
Eine weitere Besonderheit des Gerätes ist eine schonendere Kompression der Brust, die für die optimalen Aufnahmen erforderlich ist. Nichts desto trotz wird auch weiterhin abhängig von der Beschaffenheit der Brust die Kompression von Frauen gelegentlich als unangenehm empfunden werden.
Unter anderem bieten wir bei mammographisch auffälligen Befunden stereotaktische Vakuumbiopsien an. Womit beispielsweise von Mikrokalk – minimalinvasiv – Proben entnommen werden. Auch kann der Befund vor einer OP zur besseren Detektion mittels Draht markiert werden. Im Regelfall findet die
Biopsie in einer liegenden Position statt, da die Patientinnen diese als deutlich
angenehmer empfinden, als eine Biopsie im Sitzen. Ist die Bauchlage für eine
Patientin nicht möglich, dann kann die Biopsie auch in einer sitzenden Position
durchgeführt werden.
Zudem bieten wir auch eine Sonderform der Mammographie an, die sogenannte Galaktographie. Dies ist eine Darstellung der Milchgänge bei unklarer Absonderung aus den Brustwarzen.
Seit dem 01.04.2017 haben wir eine kassenärztliche Zulassung für die kurative Mammographie. Dies ist eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherungen und somit auf Überweisung durch Ihren Frauen-/Hausarzt-in möglich. Die Indikation zur kurativen Mammographie stellt der überweisende Arzt/Ärztin.
Indikationen zu einer kurativen Mammographie sind z.B. tastbarer Tumor, Schmerzen, suspekte Hautveränderungen, Sekretion, familiäres Krebsrisiko, auffälliger klinischer oder mammografischer oder sonografischer Befund bei einer Voruntersuchung, Nachsorge nach Mammakarzinom, Patientinnen über 70 Jahre ohne Symptome
Seit 2018 bieten wir auch die MRT-gestützte Vakuumbiopsie und Clip-/Drahtmarkierung an.
In der voll digitalen Abteilung werden jedes Jahr ungefähr 25.000 Untersuchungen durchgeführt, wobei die Bilder durch unser PACS-System sofort nach der Anfertigung allen behandelnden Kollegen im Haus zur Verfügung stehen. Für unsere ambulanten Patienten wird im Anschluss an die Untersuchung eine CD mit den Daten zur Verfügung gestellt.
In der Magnetresonanztomographie, abgekürzt „MRT“, wird der menschliche Körper ohne den Einsatz ionisierender Strahlen untersucht. Sie basiert physikalisch auf den Prinzipien der Kernspinresonanz und eignet sich hervorragend zur Darstellung vieler krankhafter Organveränderungen, wie z.B. Bandscheibenhernien an der Wirbelsäule, Raumforderungen der Leber und der ableitenden Gallenwege oder Veränderungen des Gehirns.
Das Klinikum Konstanz verfügt über mehrere moderne Geräte mit einer Magnetfeldstärke von 1,5 Tesla (Magnetom Aera, Magnetom Avanto und Magnetom Symphony). Ziel der individuell geplanten Untersuchungen ist eine detaillierte, überlagerungsfreie und hoch aufgelöste Darstellung der erkrankten Körperregion.
Besondere Stärke der MR-Verfahren ist der hohe Kontrast zwischen verschiedenen Geweben und Organen und die sehr detaillierte Abbildung der anatomischen Strukturen. Trotzdem ist bei bestimmten Fragestellungen, wie z.B. entzündlichen Prozessen oder Tumorerkrankungen, die zusätzliche Gabe eines Gadolinium-haltigen Kontrastmittels erforderlich, um die Aussagekraft der Untersuchungen zu steigern. In unserer Abteilung werden ausschließlich sehr gut verträgliche, nebenwirkungsarme Kontrastmittel verwendet und während der Untersuchung über eine Armvene gespritzt. Bei den von uns verwendeten Kontrastmitteln konnten in bisherigen Studien keine Ablagerungen im Gehirn nachgewiesen werden.
Bisher sind noch keine durch die MRT verursachten Schädigungen am Menschen bei den üblichen Magnetfeldstärken bekannt. Alle MR-Verfahren können als schonende Untersuchungstechniken auch bei Kindern und Schwangeren eingesetzt werden. Kontraindikationen zu einer MRT-Untersuchung bestehen bei nicht MRT-tauglichen Implantaten, wie z.B. bestimmten Herzschrittmachern und ICD-Systemen, metallischen Fremdkörpern, Gefäß-Clips im Bereich des Gehirns, Cochleaimplantaten oder Schmerzmittelpumpen.
Von der Radiologie am Klinikum Konstanz angebotene Spezialuntersuchungen sind unter anderen die MRT-Angiographie zur nichtinvasiven Darstellung der arteriellen und venösen Blutgefäße des gesamten Körpers, die Magnetresonanz-Cholangiopankreatikographie („MRCP“), die MR-Defäkographie, die MRT des Herzens („Kardio-MRT“) und die MR-Mammographie.