GLKN: Stark in die Zukunft

18. Okt 2022

Festakt anlässlich zehn Jahre GLKN zeigt Mut und Entschlossenheit

GLKN Geschäftsführer Bernd Sieber beim Festakt zum 10 jährigen Bestehen des Gesundheitsverbundes Landkreis Konstanz. Bild: Andreas Stertzik
GLKN Geschäftsführer Bernd Sieber beim Festakt zum 10 jährigen Bestehen des Gesundheitsverbundes Landkreis Konstanz. Bild: Andreas Stertzik

Sind „jugendliche“ zehn Jahre des Bestehens des Gesundheitsverbunds Landkreis Konstanz (GLKN) ein Grund zum Feiern? Dazu gab es ein eindeutiges „Ja“ von den Rednern und TeilnehmerInnen des Festaktes „Zehn Jahre GKLKN“ am Donnerstag, 13. Oktober 2022, im großen Saal des Milchwerks Radolfzell mit rund 120 geladenen Gästen. Der Spätnachmittag stand unter dem Motto „Stark in die Zukunft“.

Was die Stärken, aber auch die aktuellen Herausforderungen des Gesundheitsverbunds Landkreis Konstanz (GLKN) sind, wurde im Laufe der Veranstaltung deutlich. Deutlich wurde aber auch: Die Stärken überwiegen und gemeinsam lassen sich die Herausforderungen der Zeit meistern. Dafür braucht es Mut – und der ist im GLKN vorhanden! Deswegen erklärte GLKN-Geschäftsführer Bernd Sieber in seiner Begrüßung auch trotz aller Herausforderungen „ist mir nicht bange um die Zukunft des GLKN“ und verwies dabei auf die vielen engagierten, motivierten und qualifizierten Mitarbeitenden. Auch blickte er mit Stolz auf die Art und Weise zurück, wie die Mitarbeitenden in den unterschiedlichen Corona-Wellen dafür gesorgt hatten, dass die BewohnerInnen des Landkreises und auch darüber hinaus jederzeit bestens versorgt wurden. Abschließend wünschte er allen Anwesenden einen „Mut machenden Nachmittag“. Damit dies gelingt, war als Festredner mit Johannes Warth ein Ermutiger und Überlebensberater eingeladen.

Radolfzells Oberbürgermeister Simon Gröger eröffnete als Hausherr den Grußwortreigen. Er blickte auf die lange Krankenhaustradition in seiner Stadt und hoffte, dass das Radolfzeller Krankenhaus möglichst lange erhalten bleibe und versprach, Radolfzell werde sich bei der optimalen Standortsuche für den Klinikneubau aktiv einbringen.

Uli Burchardt, Oberbürgermeister der Stadt Konstanz, erinnerte an die zwei großen Ziele, welche die Fusion im Jahr 2012 verfolgte: Die Kliniken in kommunaler Hand halten und die medizinische Versorgung der Bevölkerung auf hohem Niveau erhalten. Diese Ziele gelten auch heute noch – und sollen trotz schwieriger finanzieller Lage auch in der Zukunft gelten. Damit dies gelinge gebe es ein „gutes Strukturgutachten“ als Handlungsleitfaden. Die Verluste würden allerdings nichts über die Qualität der Arbeit aussagen, beteuerte der OB, im GLKN werde erstklassige Medizin gemacht.

Das sah auch der Singener Oberbürgermeister Bernd Häusler so, der den langen und steinigen Weg bis zur Holdinggründung aus Sicht der Stadt Singen darstellte. Sein Fazit: „Der GLKN war der richtige Schritt, alleine hätten wir das nicht geschafft“. Er dankte dem Landkreis Konstanz, dass er zu seiner Verantwortung stehe und der Aufgabe der Daseinsvorsorge trotz hoher finanzieller Bürde gerecht werde. Mit Blick auf die Zukunft, die vor allem vom Fachkräftemangel geprägt sein wird, erklärte Häusler: „Wir müsse uns der Realität stellen und lernen, mit dem Mangel umzugehen und das Beste daraus machen“. „Gemeinsam schaffen wir das“ war sich der OB genauso wie seine Vor- und Nachredner sicher.

Allen Grund zum Feiern sah auch Landrat Zeno Danner in seiner Festansprache „GLKN im Wandel“. Er erklärte: Wir sind „stolz auf zehn Jahre Gesundheitsversorgung auf hohem Niveau“. Corona habe gezeigt, was das alles wert sei. „Zusammen haben wir das hingekriegt“, lobt der Landrat und hob einzelne Eckpunkte der Pandemiezeit hervor - wie früh eingerichtete Abstrichzentren oder die Versorgung französischer Patienten aus dem Elsass. Er sei froh, dass die Vorgänger den Mut hatten, den Verbund und damit etwas Neues zu wagen. „Das war ein Kraftakt“, so Danner. Im Landkreis wolle man für alle Menschen da sein, betonte er. Die Aufgabe der Politik sei es, die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen für einen „starken und überlebensfähigen Verbund“. „Der GLKN hat Zukunft“, war sich Danner sicher.

Um Zukunft ging es auch im Festvortrag von Johannes Warth, ein ausgewiesener Experte, wenn es ums Ermutigen geht. In seinem Vortrag „Mut zur Veränderung – der GLKN auf dem Weg in die Zukunft“ machte er klar, worauf es angesichts der großen Herausforderungen wie Fachkräftemangel ankomme: „Der Zusammenhalt ist das Entscheidende, um zu überleben“. Er sagte viel Ernstes und Hintergründiges, aber stets mit einem Augenzwinkern. Er regte zum Nachdenken an und brachte dabei die Zuhörer zum Lachen. Er zeigte auf wie aus einem „Change“ eine „Chance“ wird. Er machte klar wie wichtig die Kommunikation, das Miteinander reden sei, die Leidenschaft beim Tun, der eigene Glaubensgrundsatz und der Mut Neues zu wagen seien.

Warth wusste geschickt das Publikum einzubeziehen, beschenkte es und erntete dafür am Ende reichlich Applaus. Seine Schlagzeugerfähigkeit am selbst erbauten Karton-Blechdosen-Schlagzeug konnte er ungeplant beim Schlussstück des GLKN-Quartetts unter Beweis stellen, nachdem zuvor in einer Podiumsrunde Prof. Dr. med Frank Hinder, Prof. Dr. med. Marcus Schuchmann, Claudia Keller, Dr. rer.cur. Sabine Proksch und Verbundbetriebsratsvorsitzende Christa Bartuschek auf Nachfrage von Prof. Dr. med. Moritz Wente, Direktor Medizin und Pflege, ein Statement dazu abgaben, was ihnen für die Zukunft des GLKN am Herzen liege. Eine auskömmliche Finanzierung wünschte sich Prof. Marcus Schuchmann, denn das DRG System setze zu viele Fehlanreize. Für gute und mitarbeiterfreundliche Arbeitsbedingungen und -Zeiten setzte sich Prof. Frank Hinder ein und lobte das Audit berufundfamilie als richtigen Schritt. Die ausländischen Beschäftigten besser zu integrieren wünschte sich Claudia Keller. Die eigene Ausbildung stärken und auf Fort- und Weiterbildung setzen, dafür warb Christa Bartuschek – und betonte, das Auszubildende nicht als Fachkräfteersatz gesehen werden dürften. Für die Akademisierung der Pflege warb Dr. Sabine Proksch. Mehr Kompetenz stärke die Pflege und halte Pflegekräfte länger im Beruf.

Zum Abschluss intonierte Ermutiger Warth gemeinsam mit Christine Hellstern (Flöte), Herbert Ruchti (Violine), Ivana Polojac (Viola) und Dr. Wolfram Lucke (Cello) den berühmten Strauß-Walzer „An der schönen blauen Donau“. Das Quartett umrahmte voller Spielfreude und hoher Musikalität den Festakt, der gegen 19.30 Uhr zu Ende ging. Doch zu Ende war der Abend noch lange nicht, beim Get together gab es reichlich Gelegenheit, sich auszutauschen und gegenseitig zu ermutigen.

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