01. Aug 2022
Schließung der chirurgischen Ambulanz zum 01.08.2022
(Radolfzell) Zum 1. August 2022 schließt der Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz (GLKN) die
chirurgische Ambulanz am Standort Radolfzell. Die stationäre Versorgung in den
Bereichen Innere Medizin mit der Diabetologie und Altersmedizin bleibt
bestehen. Das Ambulante OP-Zentrum wird weiter ausgebaut.
Die
Verringerung des Angebots chirurgischer Leistungen hatte bereits mit der
Entscheidung von Herrn Dr. Wolff Voltmer,
ehemals Chefarzt Unfallchirurgie, begonnen, der das Krankenhaus in
Radolfzell zum 30.06.2022 verlassen hat. Hinzu kamen Engpässe bei chirurgischem
Facharztpersonal, sodass eine 24-Stunden-Dienstabdeckung an sieben Tagen nicht
mehr möglich war. In Folge beschloss der Aufsichtsrat des GLKN, die
chirurgische ambulante Versorgung am Standort Radolfzell nicht mehr
aufrechtzuerhalten. Prof. Dr. Frank Hinder, Ärztlicher Direktor der
Hegau-Bodensee-Kliniken befürwortet diesen Schritt: „Patienten mit
unspezifischem Beschwerdebild müssen schnell an Fachspezialisten weitergeleitet
werden, damit keine wertvolle, manchmal lebensrettende Zeit verloren geht.“ „An
den Standorten Konstanz und Singen findet rund um die Uhr Notfallversorgung
statt – mit dem breiten Angebot moderner Diagnostik und allen operativen
Möglichkeiten,“ ergänzen Landrat Zeno Danner und Bernd Sieber,
GLKN-Geschäftsführer.
Eine große
Entwicklungsperspektive am Standort Radolfzell wird hingegen im Bereich des
Ambulanten Operierens (AOP) für das Angebot planbarer Eingriffe gesehen. Hierzu
kommen die Fachbereiche Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurgie, Kinderchirurgie,
Gynäkologie, Urologie aus dem Hegau-Bodensee-Klinikum Singen und
niedergelassene Praxen aus Radolfzell zum Ambulanten Operieren auf die Mettnau.
Der GLKN plant das AOP-Zentrum noch weiter auszubauen. „Die Vorteile eines
Ambulanten OP-Zentrums liegen auf der Hand“, erklärt Bernd Sieber, „neben
kurzen Wegen für die Patienten und deren Begleitpersonen sorgen erfahrene
Narkose-Ärzte und qualifiziertes Pflegepersonal für einen sicheren und
reibungslosen OP Ablauf.“ Das AOP ist besonders geeignet für Eingriffe mit
minimalem Risiko einer Nachblutung oder einer Atmungs-Komplikation. Patienten
ohne spezielle Pflegebedürftigkeit, oder Patienten bei denen eine rasche
Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme erfolgen kann, profitieren von Zeitersparnis
und der Möglichkeit sich zu Hause vom Eingriff zu erholen.
Rettungsdienste, die chirurgischen Einweiser sowie u.a. die
Campingeinrichtungen und Strandbäder, welche das Hegau-Bodensee-Klinikum
Radolfzell in der Vergangenheit als erste Anlaufstelle genutzt haben, wurden
bereits umfassend über die Veränderungen informiert. Ebenso der Betriebsrat des
Standortes, der die berufliche Zukunft der Beschäftigten im Blick hat. Der
Geschäftsführer erklärt hierzu, „Derzeit erleben wir im Fall der Einstellung
des stationären Krankenhausbetriebs in Stühlingen, dass Mitarbeitende gerne beim
GLKN bleiben, sofern sie die Standorte erreichen können. Wir haben dort allen
Mitarbeitenden ein Angebot machen können.“
Quelle: Stabsstelle Marketing/Unternehmenskommunikation.