24. Mär 2023
Neues Modell zur Gewährleistung der dauerhaften Kreißsaalöffnung
(Konstanz) Die gute Nachricht lautet: Der Konstanzer Kreißsaal läuft ab dem 1.
April 2023 wieder im Normalbetrieb − an sieben Tage die Woche und 24
Stunden pro Tag.
Fünf Monate lang hatte der Kreißsaal seit vergangenen November je eine Woche pro Monat angekündigt geschlossen. „Wir haben das ungern gemacht“ erklärte dazu GLKN Geschäftsführer Bernd Sieber im Rahmen eines Pressegesprächs.
Doch angesichts des eklatanten Hebammenmangels im Konstanzer Kreißsaal war die 3 zu 1 Lösung die
verlässlichste Lösung für alle. Nun steht das Kreißsaalteam mit Hebammen
und Ärzten wieder wie gewohnt rund um die Uhr zur Verfügung. Das
wird durch das neue Dienst-Beleghebammensystem möglich.
Das Konzept für das neue Modell wurde gemeinsam von Klinikum und Hebammen entwickelt, um die dauerhafte Kreißsaalöffnung wieder zu gewährleisten, erklärt Thomas Beringer, Kaufmännischer Direktor des Klinikums Konstanz. Für dieses Ziel haben alle Akteure gemeinsam an einem Strang gezogen und partnerschaftlich eine tragfähige Lösung gefunden. Beringer ist auch froh über die Unterstützung aus dem GLKN; er dankt dem Kreißsaal-Team am Klinikum Singen, das sich in den Schließungswochen um viele Schwangere aus Konstanz gekümmert hatte.
Im neuen Modell arbeiten die Konstanzer Hebammen eigenverantwortlich und selbstorganisiert. Sie sind alle selbstständig tätig und haben sich in einer Partnerschaftsgesellschaft zusammengeschlossen. Sie regeln den Dienstplan für den Konstanzer Kreißsaal, sorgen dafür, dass in drei Schichten immer mindestens eine Hebamme anwesend und eine zweite entweder ebenfalls vor Ort oder in Bereitschaft ist. Aktuell gehören zwölf Hebammen dem Team an, das bis Juni auf bis zu 18 Hebammen aufgestockt werden soll, erklärt Hebamme Katharina Stamml, eine der Sprecherinnen. Sie ist bisher beim Klinikum angestellt und freut sich nun als selbstständige Hebamme auf die neue Herausforderung.
Das Dienst-Beleghebammenmodell bezeichnet sie als „attraktiv“. Das zeigt auch das große Interesse von auswärtigen Hebammen, beim Konstanzer Modell mitmachen zu wollen. Die Resonanz auf Stellenausschreibungen auf Instagram ist groß. Beim Dienst-Beleghebammenmodell sei die Vergütung angemessen, die Hebammen rechnen selber mit den Krankenkassen ab, die wichtige Vor- und Nachbetreuung liegt beim gleichen Hebammenteam und die Zufriedenheit sei deutlich höher. „Wir sind ein junges und innovatives Team und wollen etwas bewegen“, so Stamml. Für das Klinikum Konstanz findet sie viele lobende Worte, ein Kooperationsvertrag regelt die Zusammenarbeit zur beiderseitigen Zufriedenheit.
Dr. Andreas Zorr, Chefarzt der Konstanzer Frauenklinik, ist erleichtert, dass gemeinsam ein Weg gefunden wurde. „Das Team lebt wieder“, freut er sich. Viele Krankheits- und Schwangerschaftsausfälle bei den angestellten Hebammen und die stark gestiegenen Geburtenzahlen - zuletzt auf 1100 Geburten pro Jahr – hatten im vergangenen Jahr zu einer Überlastung des verbliebenen Teams geführt und der Personalmangel letztlich zum 3 zu 1 Modell. Die Zusammenarbeit im Team aus Hebammen, Geburtshelfern und Kinderklinikern sei schon früher sehr gut gewesen. Er ist sich sicher, dass das Miteinander auch in Zukunft bestens funktionieren wird, freut sich Zorr auf die neue Kreißsaal-Ära.
Quelle: Stabsstelle Marketing/Unternehmenskommunikation.