HBK: Ein Tripple zum Abschluss

04. Jul 2024

Verabschiedung der Chefärzte Dr. Bernhard Ciolek, Dr. Alexander Thoma und Dr. Thomas Hafner

v.l.n.r.: GLKN Geschäftsführer Bernd Sieber, Dr. Thomas Hafner, Dr. Bernhard Ciolek und Dr. Alexander Thoma. Bild: Andrea Jagode
v.l.n.r.: GLKN Geschäftsführer Bernd Sieber, Dr. Thomas Hafner, Dr. Bernhard Ciolek und Dr. Alexander Thoma. Bild: Andrea Jagode
Verabschiedung Hafner Thoma Ciolek

(Singen). Im Rahmen einer sehr gut besuchten Veranstaltung wurden am 25. Juni 2024 gleich drei Chefärzte in der Skylounge des MAC2 in den Ruhestand verabschiedet. Gemeinsam waren sie 85 Jahre im GLKN, genauer gesagt an den Kliniken Singen und Radolfzell, tätig gewesen. Als erfolgreiches „Tripple“ würdigte GLKN-Geschäftsführer Bernd Sieber das Wirken der drei Chefärzte Dr. Bernhard Ciolek (Radiologie Klinikum Singen) sowie der beiden ehemals Radolfzeller Anästhesisten Dr. Alexander Thoma und Thomas Hafner. Sie alle hätten mit großem Engagement und Erfolg die Entwicklung des Gesundheitsverbunds entscheidend mitbestimmt und mitgeprägt.

Dr. Bernhard Ciolek hatte in 32 Arbeitsjahren im Klinikum Singen mehr als 1,5 Millionen Röntgenuntersuchungen in der Röntgenabteilung durchgeführt, die beiden langjährigen Radolfzeller Anästhesisten hatten ihr letztes Berufsjahr am Ambulanten OP-Zentrum (AOZ) Engen verbracht. Nun seien sowohl die Radiologie als auch die Anästhesie in Engen neu aufgestellt und in „gute Hände übergegangen“ resümierte Sieber. Er dankte den neuen Ruheständlern im Namen des GLKN mit je einem großen Geschenkekorb und gerahmten Originalgemälden der Kliniken Singen und Radolfzell, die Werner Merk vom Marketing eigens für die scheidenden Chefärzte gezeichnet hatte (siehe Bild).

Dem Dank schloss sich Landrat Zeno Danner, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender des GLKN, an. „Ein so langjähriges Engagement hat Wertschätzung verdient“, konstatierte Danner. Er dankte herzlich dafür, dass die drei scheidenden Chefärzte die Bevölkerung des Landkreises jahrelang so gut versorgt hatten.

Eine umfassende Laudatio auf seine einstigen Chefarztkollegen am Radolfzeller Krankenhaus hielt Chefarzt Dr. Sebastian Jung, der nach der Schließung des Radolfzeller Krankenhauses in das Klinikum Singen gewechselt war. Er ließ anhand von Bildern die wechselvolle Geschichte des Radolfzeller Klinikums auferstehen und ließ die berufliche Karriere von Dr. Thoma und Dr. Hafner Revue passieren. Es war ihm und später den scheidenden Chefärzten die tiefe Verbundenheit zu ihrer langjährigen Tätigkeit, den Standorten und insbesondere den behandelten Patientinnen und Patienten anzumerken.

Dr. Alexander Thoma war 1993 ins Krankenhaus Radolfzell gekommen, Dr. Thomas Hafner, angeregt durch Dr. Thoma, im Jahr 2006. Lange Jahre wirkten sie in einem chefärztlichen Kollegialsystem mit Dr. Rammensee und Dr. Fischer, seit der Schließung des Radolfzeller Krankenhauses am 30. Juni 2023 praktizierten die beiden Freunde und Chefärzte im AOZ Engen. Beide stammen aus der Region – Hafner aus Spaichingen, Thoma aus Radolfzell – und studierten Humanmedizin in Tübingen und Ulm. Beide hatten ihre Anästhesie-Facharztausbildung am Klinikum der Zentralversorgung St. Elisabeth in Ravensburg gemacht, wenn auch etwas zeitversetzt. Hafner war ab 1986 in Ravensburg, ab 1994 als Oberarzt und erwarb in der Folge die Zusatzbezeichnungen spezielle anästhesiologische Intensivmedizin, Notfallmedizin und er war Leitender Notarzt. Nach seinem Wechsel an das Radolfzeller Krankenhaus in 2006 wurde Hafner auch mit der Leitung der Anästhesie im Krankenhaus Stühlingen betraut und war hier mindestens einen Tag pro Woche im Einsatz. Dr. Alexander Thoma ist sowohl Facharzt für Allgemeinmedizin – weil er ursprünglich Hausarzt werden wollte - als auch Facharzt für Anästhesie, mit den Zusatzqualifikationen spezielle Anästhesiologische Intensivmedizin, Notfallmedizin und psychosomatische Grundversorgung. Er war von 1988 bis 1983 in Ravensburg, in Radolfzell war er 2001 bis 2012 auch Ärztlicher Direktor.

In bewegenden Reden und mit vielen Dankesworten nahmen die Beiden Abschied von ihren Weggefährten, Teams und auch ehemaligen KollegInnen, die zahlreich zur Verabschiedung gekommen waren. Dabei wurden auch die rasanten Veränderungen in der Medizin deutlich – von der analogen in die digitale Welt. Und die scheidenden Chefärzte machten auch deutlich was die Faszination des Querschnittsfachs Anästhesie ausmacht und warum sie ihren Beruf liebten: „Wir behandeln im Operationssaal oder auf der Intensivstation Menschen zwischen 1 bis 100 Jahren in den verschiedensten Fachdisziplinen von HNO bis Geburtshilfe“, so Thoma. Sein Fazit: „Anästhesie ist einfach ein tolles Fach“. Es ist ein „anspruchsvolles und sinnerfüllendes Fach“ bestätigte Thomas Hafner, der auch die Funktion des Anästhesisten als „Taktgeber im OP“ hervorhob.

Chefarzt Prof. Dr. Andreas Trotter, Ärztlicher Direktor am Hegau-Bodensee-Klinikum Singen, zeichnete die berufliche Karriere von Dr. Bernhard Ciolek nach. Der gebürtige Nürnberger hatte an der LMU München Humanmedizin studiert, war danach am Städtischen Klinikum in München-Neuperlach und machte hier seinen Facharzt für Radiologie. Im Oktober 1992 folgte der Wechsel ans Krankenhaus Singen, zunächst als Ltd. Oberarzt, ab 2004 als Chefarzt im Kollegialsystem mit den Drs. Zwicker und Uhrmeister – ebenfalls ein erfolgreiches Tripple. Cioleks Schwerpunkte waren die MR-Diagnostik und die Nuklearmedizin. Als Ansprechpartner war Ciolek im Singener Klinikum hochgeschätzt – und das nicht nur in der Kinderklinik, resümierte Trotter auch als Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendliche.

Ganz wie es seine Art ist, verabschiedete sich Ciolek musikalisch. Als leidenschaftlicher Akkordeonspieler beglückte er die Gäste des Abends zunächst mit dem wehmütigen „I did it my way“, um dann so richtig für Schwung zu sorgen mit dem heiter-optimistischen Lied „Mit 66 Jahren da fängt das Leben an“ – und erntete dafür tosenden Applaus. Viel Beifall gab es auch für das Duo Christine Hellsten (Querflöte) und Elmar Amann (Gitarre), welche die Feier bestens musikalisch umrahmten. Der stimmungsvolle Abend klang am Buffett bei guten Gesprächen und manch erzählter Anekdote aus 85 Jahren Chefarztdasein aus. 

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