11. Jun 2021
Erfolgreiche Rezertifizierung des Krebszentrums/ Erstzertifizierung des Nierenkarzinomzentrums
Singen. Die neueste Überprüfung zeigt: Das Krebszentrum Hegau-Bodensee am Klinikum Singen ist nach den Tumorzentren an den Universitätskliniken eines der großen Krebszentren in Baden-Württemberg.
Zwei Tage lang hatten externe Prüfer von OnkoZert im Mai das Onkologische Zentrum, das Brustkrebszentrum, das Gynäkologische Krebszentrum, das Darmkrebszentrum und das Prostatakrebszentrum im Rahmen von Rezertifizierungsaudits umfassend geprüft. Das Ergebnis macht Zentrumsleiter Chefarzt Prof. Jan Harder, Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie, Hämatologie, Internistische Onkologie und Palliativmedizin, stolz: „Die erfolgreiche Rezertifizierung nach den Kriterien der Deutschen Krebsgesellschaft zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Ohne Einschränkung haben uns die Prüfer bescheinigt, dass bei uns Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen auf höchstem Niveau und nach den allerneuesten Erkenntnissen und Richtlinien durchgeführt wird“.
OnkoZert ist ein unabhängiges Institut, das im Auftrag der Deutschen Krebsgesellschaft arbeitet. Bei der Abschlussveranstaltung zur Rezertifizierung in Singen haben die OnkoZert-Vertreter besonders positiv hervor gehoben, dass der „Zentrumsgedanke am Klinikum Singen vorbildlich gelebt wird“. Auch wurde das neue Studienzentrum Hegau-Bodensee unter Leitung von PD Dr. Marc Kollum gelobt. GLKN-Geschäftsführer Bernd Sieber dankte in diesem Rahmen allen Beteiligten für die großartige Leistung und bekräftigte die Absicht, das Onkologische Zentrum am Klinikum Singen weiter entwickeln und stärken zu wollen. Der Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz (GLKN) folgt damit der geänderten Gesetzgebung, denn die Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft zielen auf Zentrenbildung und Spezialisierung ab.
Darüber hinaus ist auch die Erstzertifizierung für das Nierenkarzinomzentrum gelungen. Damit gibt es am Klinikum Singen nun ein Uroonkologisches Zentrum für die Organe Prostata und Niere. Sowohl bei Nieren - als auch beim Blasenkrebs sind jährlich steigende Patientenzahlen zu beobachten, weiß Anja Dürr-Pucher, Koordinatorin des Krebszentrums. Bei ihr laufen die Fäden des Krebszentrums und seiner einzelnen Organkrebszentren zusammen. Sie bereitet die jährlichen Überwachungsaudits und die alle drei Jahre stattfindenden Rezertifizierungen vor. Geplant ist am Klinikum Singen auch eine abteilungsübergreifende Palliativstation, berichtet die Koordinatorin, bislang sind die Palliativbetten dezentral untergebracht.
Am Klinikum Singen findet ein eng vernetztes Arbeiten zum Wohle der Krebspatienten statt. Das betrifft die Kooperationspartner des Krebszentrums wie die niedergelassene Schwerpunktpraxis für Onkologie, Hämatologie und Gastroenterologie Dr. Fietz, Dr. Hertkorn, Dr. Steinebrunner und die Gemeinschaftspraxis für Strahlentherapie Dr. Bartelt, Dr. Hennings, Prof. Dr. Lutterbach ebenso wie die Institute und Praxen für Radiologie und Pathologie in Singen sowie die Nuklearmedizin Konstanz mit der Zweigpraxis am Klinikum Singen. Das betrifft aber auch die vielen verschiedenen Berufsgruppen, die an einem Tisch sitzen, wenn es um die Besprechung einzelner Krankheitsgeschichten geht. Denn neben der richtigen Therapie geht es auch immer darum, den Patienten ganzheitlich zu unterstützen.
Um die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten arbeiten die Fachärzte eng mit Pflegekräften, Mitarbeitern der onkologischen Fachpflege, Physiotherapeuten, Psychoonkologen, Sozialarbeitern und Ernährungsexperten und der Brückenpflege zusammen. Zu dem großen interdisziplinären Netzwerk gehören auch die zuweisenden Ärzte in der Region, die Selbsthilfegruppen im Landkreis Konstanz, aber auch die beiden Universitätskliniken Freiburg und Tübingen und einige weitere Netzwerkpartner.