01. Sep 2015
Erfolgreiche Rezertifizierung des regionalen Traumzentrums
(Singen). Unfälle können jeden an jedem Ort und zu jeder Zeit treffen. Umso wichtiger ist eine Akutbehandlung und Rehabilitation auf standarisiert hohem Niveau, damit die Unfallfolgen für den Betroffenen soweit wie möglich abgemildert werden können.
Auf Initiative der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie haben sich deshalb in ganz Deutschland Verbünde von qualifizierten Kliniken zur Schwerverletzten-Versorgung nach einheitlichen Versorgungs- und Qualitätsstandards gebildet. Es soll für jeden Schwerverletzten an jedem Ort in Deutschland zu jeder Zeit die gleichen Überlebenschancen sichergestellt werden.
Seit 2009 ist das Hegau-Bodensee-Klinikum Mitglied im Traumanetzwerk Schwarzwald-Bodensee. Das Klinikum hat sich damit verpflichtet, Standards zur Struktur, Organisation, Ausstattung sowie Förderung von Qualität und Sicherheit in der Schwerverletzten-Versorgung einzuhalten. Die Standards werden mit zunehmendem Wissen weiterentwickelt und deshalb alle drei Jahre durch eine externe Kommission überprüft. Die Rezertifizierung für 2015 ist ohne Einschränkung und Auflagen geglückt, wie die mittlerweile eingetroffene Urkunde und der Prüfbericht zeigen. Hinter der guten Arbeit steht ein ganzes Netzwerk von fachlich kompetenten Mitarbeitern an der Unfallstelle und in der Klinik – das fängt bei den Rettungsdiensten, Notärzten und Rettungsleitstellen an und schließt die Teams der Unfallchirurgen, Anästhesisten, Radiologen, Neurochirurgen, Bauchchirurgen und Gefäßchirurgen im Krankenhaus ein. Die hohe Kompetenz des Singener Traumazentrums zeigt sich auch in der im bundesweiten Vergleich hohen Anzahl der Schwerverletzten, die hier behandelt werden, berichtet Dr. Axel Probst, Chefarzt der unfallchirurgischen Klinik am Hegau-Bodensee.Klinikum und Leiter des Traumazentrums stolz. Dadurch kann die gute Behandlungsqualität zweifelsfrei dokumentiert werden. Die Herausforderung für die nächsten drei Jahre wird sein, die Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität in der Schwerverletzten-Versorgung auf dem hohen Niveau weiter zu entwickeln.
Hintergrundinfo:
Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) hat 2007 eine Initiative zur Verbesserung der Behandlung Schwerstverletzter, also Opfer von Verkehrsunfällen oder Arbeitsunfällen, ins Leben gerufen, um deren Versorgung und Überlebenschancen zu verbessern. Daraus resultieren die Traumanetzwerke, die auf der Basis streng definierter Kriterien arbeiten. Kernpunkt der regionalen Traumanetzwerke ist die einheitliche Kommunikation zwischen allen Beteiligten („Traumatelefone“). Eine wichtige Rolle spielt auch die Fort- und Weiterbildung aller an der Schwerstversorgung Beteiligter durch die Teilnahme an speziellen Ausbildungsprogrammen, Die Überprüfung der Qualität in der Versorgung von Schwerstverletzten wird in einem bundesweiten Register erfasst und ausgewertet.
Zum Traumanetzwerk Schwarzwald –Bodensee gehören als regionale Traumazentren die Kliniken Singen und Konstanz und die Gesundheitszentren in Rottweil. Lokale Traumzentren sind das Kreisklinikum Tuttlingen und das Spital Waldshut. Als überregionales Traumazentrum fungiert das Schwarzwald-Baar-Klinikum.